Stromerzeugungsunternehmen mit einem Mix aus sehr CO2-intensiver Stromerzeugung und Technologien für erneuerbare Energien sind deshalb häufiger anzutreffen als Akteure, die nur im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind.
Beispiele für Stromerzeugungsunternehmen, bei denen ein solcher Mix zur Anwendung kommt, sind unter anderem[1]
- Huadian Fuxin Energy, China -- 35 % Kohlekraft, 35 % Windkraft, 22 % Strom aus Wasserkraft
- Idacorp in den USA – drei Kohlekraftwerke, zwölf Wasserkraftwerke
- Electric Power Development Co. in Japan – 38 % Kohlekraft, 39 % Strom aus erneuerbaren Energiequellen
Wegen der allgemein verbreiteten Vermischung von Vermögenswerten aus den Bereichen erneuerbare und CO2-intensive Energien stehen Anleger vor einem Paradox: Wenn sie sich mit ihrem Portfolio stärker in erneuerbaren Energien engagieren, verstärken sie fast mit Sicherheit ihr Engagement in Kohle und erhöhen so wiederum die CO2-Intensität des Portfolios.
Bei Candriam halten wir es für effizienter, wenn die Anleger ihr Portfolio sektorneutral auf eine bestimmte CO2-Intensität hin optimieren und nicht einfach nur die CO2-intensivsten Sektoren wie beispielsweise Energie, Grundstoffe und Versorgungsunternehmen ausschließen.
Darüber hinaus zeigt unsere Analyse die Notwendigkeit eines Engagements in CO2-intensiven Sektoren, wenn erreicht werden soll, dass man zu einem hohen Grad in erneuerbaren Energien investiert ist. Das liegt daran, dass sich dauerhaft Akteure halten können, die in beiden Bereichen tätig sind, z. B. solche, die sowohl aus fossilen Energieträgern als auch erneuerbaren Energiequellen Strom erzeugen.
CO2-Optimierung und Anlageergebnisse
Um die Auswirkungen eines Ansatzes zur Verringerung der CO2-Intensität auf die Anlagerenditen zu schätzen, haben wir die Korrelation zwischen der CO2-Intensität (Carbon Intensity; kurz: CI) und den finanziellen Renditen über einen Zeitraum von neun Jahren, von Dezember 2009 bis Dezember 2018, nach Dezilen analysiert. Zu Beginn jedes Monats teilten wir das weltweite Aktienuniversum ausgehend vom Faktor CO2-Intensität in zehn gleichgewichtete Portfolios auf. Wir verglichen deren Performance mit der des gleichgewichteten Universums im folgenden Monat. Das Portfolio wurde monatlich neu gewichtet.
Das Diagramm zeigt, dass in den neun Jahren die Performance der Portfolios, in denen die Aktien mit der niedrigsten CO2-Intensität (Low CI) enthalten waren, im Allgemeinen besser als beim Aktienuniversum war, wohingegen diejenigen mit der höchsten CO2-Intensität (High CI) zumeist schlechter abschnitten.
Anmerkung: Diese oben aufgeführten Ergebnisse basieren auf simulierten oder hypothetischen Ergebnissen, denen bestimmte Grenzen eigen sind. Im Gegensatz zu den bei einem tatsächlichen Vorgang ausgewiesenen Ergebnissen stehen diese Ergebnisse nicht für tatsächliche Handelsgeschäfte. Da diese Geschäfte nicht wirklich ausgeführt worden sind, werden etwaige Auswirkungen bestimmter Marktfaktoren, z. B. ein Mangel an Liquidität, in diesen Ergebnissen unter- oder überkompensiert. Bei Programmen für den simulierten oder hypothetischen Handel kommt hinzu, dass sie unter Einbeziehung der im Nachhinein gezogenen Lehren entwickelt worden sind. Es wird keine Zusicherung gegeben, dass ein Portfolio ähnliche wie die ausgewiesenen Ergebnisse erzielt oder wahrscheinlich erzielen wird.
Unsere Analyse zeigt, dass sich in dem Zeitraum von neun Jahren die Aktienkurse der Unternehmen, die bei der Senkung des CO2-Ausstoßes die meisten Fortschritte gemacht haben, besser entwickelt haben als die der Nachzügler in Sachen CO2-Reduzierung. Dies könnte auf die ständigen Änderungen der Rechtsvorschriften zurückzuführen sein, verbunden mit dem zunehmenden Bewusstsein der Anleger für die durch den Klimawandel entstehenden Anlagerisiken.
Der Researchbericht ist nur in englischer Sprache verfügbar.
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Der Researchbericht ist nur für professionelle Anleger bestimmt.
[1]Quelle: Geschäftsberichte der Unternehmen für das Jahr 2018