Methodik
Unser Ansatz erkennt an, dass Naturkapital endlich ist. Um dieser Einschränkung Rechnung zu tragen, vergeben wir im aktuellen Modell einen Wert für das Naturkapital und wenden diesen als Multiplikator auf die anderen drei Kapitalsäulen an. Bewertet wird die Effizienz, mit der Länder Wohlstand in Form von Human-, Sozial- und Wirtschaftskapital erzeugen. Dabei wird gleichzeitig die potenzielle Verknappung oder Beschädigung der natürlichen Umgebung berücksichtigt, die die Länder bei der Erzeugung dieses Wohlstands verursachen. Alle Modellergebnisse lassen sich auch den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zuordnen.
Konzepte für die Nachhaltigkeit von Ländern wurden in der Vergangenheit häufig mit einem „Einheitsansatz“ für alle entwickelt, wobei auf Entwicklungsländer weniger strenge Kriterien angewandt wurden. Dies kann zu statischen Ergebnissen führen, von denen die verschiedenen Prioritäten und Bedürfnisse einzelner Länder nicht angemessen abgebildet wurden. Im Rahmen unserer Forschung haben wir erkannt, dass ein Land viel komplexer als ein Unternehmen ist. Deshalb haben wir eine Methodik gewählt, bei der eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt wird.
In unsere Datenbank sind über 400 Einzelfaktoren eingeflossen, die verdeutlichen, wie sehr die Regionen miteinander verknüpft sind. Für die Erfassung bestimmter Faktoren haben wir uns auf Daten gestützt, die wir von verschiedenen privaten, staatlichen und NGO-Quellen erhalten haben. Die Forscher haben daraufhin die Bedeutung jedes Faktors für jedes Land im Laufe der letzten 10 Jahren bewertet. Mit diesem Ansatz konnte sich Candriam anhand der Länderbewertungen genau auf die Faktoren konzentrieren, die einen maßgeblichen Einfluss auf zukünftige Entwicklung der Länder haben. Die Länder wurden außerdem anhand der Candriam-Filter für Demokratie und Freiheit bewertet, sodass Länder ausgeschlossen werden konnten, in denen die Menschenrechte verletzt werden oder totalitäre Regime an die Macht gekommen sind.